Fliegen ohne Flügel
Beim Unboxing Science-Experiment „Magnusflieger“ lassen wir zwei Trinkbecher fliegen. Auf den ersten Blick unmöglich! Aber wenn man ein bisschen etwas über Physik weiß, weiß man, dass das funktionieren kann! Aber nicht nur wir Menschen haben es geschafft, die Schwerkraft zu überwinden, auch Tiere, die keine Flügel haben, können sich durch die Lüfte bewegen.
Kein Wunder der Natur
Dass ein „Gleithörnchen“ durch die Luft segeln kann, sagt uns schon sein Name. Wenn wir es näher betrachten, verrät uns auch sein Körperbau, wie es das schafft. Mit der Gleithaut, die von der Handwurzel bis zum Fußgelenk seines Hinterbeins reicht – und seinem Schwanz, den es zum Steuern einsetzt, können Gleithörnchen bis zu 80 Meter zurücklegen. Von Riesengleithörnchen sagt man sogar, dass sie mehr als 400 Meter gleiten können! Dabei kann das Gleithörnchen durch geschicktes Verändern der Position seiner Gliedmaßen – und damit der Position seiner Gleithaut – den Flug sehr genau steuern. Auch dass es besonders gut sehen kann, hilft ihm dabei, denn so sieht es immer ganz genau, wo Hindernisse auftauchen oder kann seinen Flug korrigieren, wenn es bemerkt, dass es der Wind es vom Weg abbringt. Dabei gelten für die Gleithörnchen natürlich auch die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten, wie für unseren Magnusflieger!
Ein tierischer Überflieger
Auch wenn wir es in Filmen und im Comix sehen, wissen wir doch ziemlich genau, dass Elefanten nicht fliegen können. Aber hättest Du gedacht, dass es manche Schlangen doch können? Schmuckbaumnattern, zum Beispiel, sind wahre Meister darin von Bäumen zu gleiten. Aber keine Angst, sie lebt nicht in Europa, sondern in den tropischen Regenwäldern Süd- und Südost-Asiens. Forscher haben herausgefunden, dass diese flugtüchtige Schlange beim „Absprung“ ihre Rippen spreizt und so ihre „Tragfläche“ verdoppeln kann. Und ob du es glaubst oder nicht, diese Schlangenart kann sogar beim Gleiten ihre Richtung ändern und: sich dabei sogar umdrehen!
Schwimmer, der auch fliegen gelernt hat
Noch ein anderes besonderes Tier nutzt ein ihm fremdes Element, um sich darin fortzubewegen: der Octopus! Denn manche Tintenfischarten schießen wie Raketen aus dem Wasser und durch die Luft, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie nutzen dafür ihre Mantelhöhle, um dort gesammeltes Wasser innerhalb von Sekundenbruchtteilen auszustoßen. Damit erzeugen sie einen ähnlichen Effekt, wie Raketen, die mit dem physikalischen Prinzip des Rückstoßes arbeiten. So können sie bis zu 30 m durch die Luft fliegen!
Und wenn du schon jetzt glaubst, dass du bei diesen Tieren deinen Augen nicht trauen kannst, dann freu dich auf unsere Unboxing Science Experimente zur Optik und den optischen Täuschungen!
Bild Schmuckbaumnatter: Autor Alan Couch from Australia; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chrysopelea_paradisi_(6032067972).jpg